Während sich die weltweiten Werbeausgaben in der ersten Jahreshälfte 2010 stetig erholen, gibt es auch auf dem größten Werbemarkt der Welt Anzeichen für ein Wachstum: Die Werbeausgaben in den USA sind im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent gestiegen, so die heute veröffentlichten Zahlen von The Nielsen Company.

Der US-Markt, der sechs Quartale in Folge mit rückläufigen Werbeausgaben zu kämpfen hatte, hat 2010 eine Trendwende erlebt. Insgesamt gaben die Werbetreibenden in der ersten Jahreshälfte 2010 schätzungsweise 54 Milliarden Dollar aus. Der Anstieg der Werbeinvestitionen in den USA spiegelt eine leichte Verbesserung des Verbrauchervertrauens in der ersten Jahreshälfte wider, da die Werbetreibenden darauf achten, günstige Angebote hervorzuheben und Werbeaktionen zu verstärken, in der Hoffnung, die Verbraucherausgaben zu erhöhen.

Da das Vertrauen jedoch immer noch weit unter dem Niveau vor der Rezession liegt, war die Automobilindustrie einer der wenigen Lichtblicke bei den Werbeausgaben der Top 10 Produktkategorien.

Insgesamt gab es in den 10 wichtigsten Produktkategorien einen Zuwachs von 3 Prozent, wobei die größten Zuwächse bei Automobilen (+27%) und Autoversicherungen (+23%) zu verzeichnen waren. Die Automobilwerbung wurde vor allem durch höhere Ausgaben von General Motors vorangetrieben, die im Vergleich zu 1H09 um 73% stiegen. Auch Ford und Toyota steigerten ihre Werbeausgaben um 15% bzw. 22%. Ein Anstieg von 82% für den UAW Health Care Trust trug zum Wachstum in der Kategorie Autoversicherungen im ersten Halbjahr bei. Alle anderen Kategorien, mit Ausnahme von Kaufhäusern (+5%) und Restaurants (+2%), verzeichneten in den ersten sechs Monaten des Jahres Rückgänge.

"Es überrascht nicht, dass die Ausgaben für Automobilwerbung eng mit dem Automobilabsatz verknüpft sind, da diese Umsätze höhere Marketingausgaben ermöglichen", so Sallie Hirsch, SVP of Research für Nielsens Automobilabteilung. "Das vergangene Jahr war für die Autoindustrie katastrophal, da wirtschaftliche Faktoren den Absatz auf ein sehr niedriges Niveau gedrückt haben. Jetzt, wo sich der Markt erholt und die Verbraucher bereit sind, ihr Portemonnaie zu öffnen, haben die Autoverkäufe begonnen, sich zu erholen, und das ist der Grund für den Anstieg der Werbeausgaben für 2010."

Betrachtet man die Werbeausgaben in den verschiedenen Mediengattungen, so dominiert das US-Fernsehen (Netzwerk, Kabel, Syndication, Spot, spanischsprachiges Netzwerk und spanischsprachiges Kabel) weiterhin mit einem Werbevolumen von 33,8 Milliarden Dollar im ersten Halbjahr 2010, was einem Anstieg von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Vor allem das spanischsprachige Netzfernsehen und das Kabelfernsehen verzeichneten die größten Zuwächse: 24 Prozent bzw. 13 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2009.

Die Printmedien insgesamt (nationale und lokale Zeitschriften, Zeitungen, Sonntagsbeilagen und B2B) stagnierten, wobei die nationalen Sonntagsbeilagen mit einem Zuwachs von 21,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen Aufschwung erlebten. Auch die nationalen Zeitungen legten um 10,8 Prozent zu. Dagegen gingen B2B und lokale Sonntagsbeilagen um 19,2 Prozent bzw. 12,1 Prozent zurück.