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Langsamer Start bei der 3G-Einführung in Indien erwartet

3 Minuten lesen | November 2010

Laut einer neuen Studie von The Nielsen Company wird nur jeder fünfte städtische Mobilfunkteilnehmer in Indien kurzfristig 3G-Dienste nutzen.

Trotz des hohen Bekanntheitsgrads von 3G und seiner Möglichkeiten zur Bereitstellung von Breitbandinhalten kann es noch 8-10 Jahre dauern, bis die Mehrheit der Mobilfunknutzer einen 3G-Tarif nutzt.

Die Studie, die auf der Nielsen-Flaggschiffkonferenz Consumer 360 in Delhi veröffentlicht wurde, ergab, dass fast 70 Prozent der städtischen Mobilfunkteilnehmer 3G-Dienste kennen und 63 Prozent mit dem Konzept vertraut sind.

"Während es den Dienstanbietern gelungen ist, das 3G-Konzept populär zu machen und seine Versprechen klar zu formulieren, scheinen die Verbraucher die Technologie nur zögerlich anzunehmen", so Arjun Urs, Director - Client Solutions India, The Nielsen Company.

Die eifrigste Gruppe, die bereit war, 3G zu übernehmen, waren die Power-User, die sich hauptsächlich aus Berufstätigen und internetaffinen Jugendlichen zusammensetzten. Sie gaben gegenüber Nielsen an, dass sie gerne höhere Geschwindigkeiten für den Internetzugang und das Herunterladen großer Anhänge nutzen würden.

Ein Drittel (36 %) dieser Verbraucher zeigte eine starke Neigung zur Einführung von 3G. Andere, weniger technikaffine Gruppen waren weniger enthusiastisch über die nächste Welle von Mobilfunkdiensten.

Selbst mit einem verbesserten Benutzererlebnis in einem 3G-Netz dürfte es eine Herausforderung sein, die Migration zu 3G-Geräten voranzutreiben.

Die Studie ergab, dass die Bündelung von 3G-Diensten mit neuen Mobiltelefonen die effektivste Maßnahme für Telekommunikationsanbieter wäre.

Fünfunddreißig Prozent der Abonnenten gaben an, dass sie ihren derzeitigen Anbieter wechseln würden, wenn dieser keine 3G-Dienste anbieten würde. Im Gegensatz dazu gaben nur sechs Prozent derjenigen, die weniger geneigt sind, 3G-Dienste zu erwerben, an, dass sie den Anbieter wechseln würden, wenn 3G nicht zur Verfügung gestellt würde.

Die Studie zeigt auch einen Bereich auf, dem die Betreiber besondere Aufmerksamkeit schenken sollten: Eine Preissenkung, um die 3G-Einführung voranzutreiben, führt nicht unbedingt zu einer Steigerung ihres Geschäfts. Es wird auf das Nutzererlebnis und die Relevanz der Dienste ankommen.

"Die Nachfrage nach 3G wird die Zukunft der Smartphones und die Wettbewerbslandschaft unter den Dienstanbietern bestimmen. 3G-Dienste einfach nur erschwinglich zu machen, wird keine einfache Lösung sein, um die Akzeptanz zu beschleunigen, da wir uns auf eine Ära unvorhersehbarerer Handy-Austauschzyklen und der Polarisierung der 3G-Nutzer innerhalb der Teilnehmerbasis hin zu Betreibern mit einem besseren 3G-Erlebnis zubewegen", sagte Urs.

Der Erfolg von 3G auf dem indischen Markt wird nach Ansicht von The Nielsen Company von drei Schlüsselstrategien abhängen:

  1. Um eine breitere Akzeptanz bei den indischen Verbrauchern zu erreichen, ist es notwendig, durch Dienste und Handy-Upgrades ein überzeugendes Nutzererlebnis zu schaffen: Im letzten halben Jahrzehnt hat die Kombination aus einem besseren Nutzererlebnis und der weit verbreiteten Nutzung besserer Handys in Verbindung mit Diensten zu einer nahtlosen Migration zu 3G in den USA geführt.
  2. Die Schaffung einer starken Markenassoziation mit 3G und die Demonstration der Relevanz der Dienste, die 3G bieten kann, werden der Schlüssel zur Verbraucherakzeptanz in Indien sein: Japan beispielsweise hat in den letzten zehn Jahren durch innovative Datentarife und äußerst relevante Dienste für seine Verbraucher eine nahezu universelle 3G-Verbreitung erreicht. Im Gegensatz dazu verlief die 3G-Verbreitung in China aufgrund der Herausforderungen beim Aufbau der 3G-Infrastruktur und der geringen Aufklärung der Verbraucher über die Facetten von 3G nur schleppend.
  3. 3G lediglich als "schneller" zu positionieren und es erschwinglich zu machen, wird die Akzeptanz in Indien nicht fördern: Obwohl der koreanische Markt mit Hilfe staatlicher Impulse eine 3G-Durchdringung von fast 90 Prozent erreicht hat, ist es ihm nicht gelungen, eine hohe Datennutzung zu verzeichnen. Die Datennutzung blieb auf Downloads wie Klingeltöne, Grafiken und Spiele beschränkt. Die Betreiber haben nun damit begonnen, Dienste zu entwickeln, die für die Verbraucher relevanter sind, um die Dateneinnahmen zu steigern.

Absicht zur Einführung von 3G bei städtischen indischen Mobilfunkteilnehmern
Alle Power User Nachahmer Zwiespältig Unbeteiligte
Wird definitiv 3G einführen 19% 36% 20% 10% 7%
Wird wahrscheinlich 3G einführen 43% 34% 65% 29% 41%
Kann 3G einführen, muss es aber nicht 25% 15% 12% 31% 45%
Wird wahrscheinlich nicht 3G einführen 7% 7% 1% 17% 5%
Wird 3G definitiv nicht übernehmen 5% 7% 1% 13% 2%
Quelle: The Nielsen Company

Absicht, auf ein 3G-Mobiltelefon aufzurüsten Bereitschaft für 3G Nicht bereit für 3G
Wird auf jeden Fall 3G-Mobiltelefon übernehmen 63% 12%
Wird wahrscheinlich 3G-Mobiltelefon einführen 24% 24%
Möglicherweise wird ein 3G-Mobiltelefon eingeführt oder nicht 10% 36%
Wird wahrscheinlich kein 3G-Mobiltelefon einführen 3% 20%
Wird definitiv kein 3G-Mobiltelefon annehmen 0% 8%
Quelle: The Nielsen Company

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