Für die meisten Eltern werden ihre Kinder viel zu schnell erwachsen. Sie verwandeln sich in kürzester Zeit vom windeltragenden Kleinkind über den anhänglichen Erstklässler zum wankelmütigen Teenager, der schnell nach Unabhängigkeit und Privatsphäre verlangt und seine eigenen Entscheidungen treffen möchte.
Doch mit dem Heranwachsen junger Verbraucher ändern sich auch ihre Mediengewohnheiten. Eine Nielsen-Analyse hat ergeben, dass sich mit dem kognitiven und entwicklungsbedingten Wandel junger Zuschauer auch ihre plattformübergreifenden Gewohnheiten ändern. Diese Veränderungen beginnen oft um das achte Lebensjahr herum, wenn die Neugierde, die soziale Interaktion und die spezifischen Interessen der jungen Zuschauer zunehmen.
Der Medienkonsum von Kindern in verschiedenen Altersgruppen ist wie der Übergang von Erbsen zu Silberbesteck - mit deutlichen Unterschieden im Geschmack, in den Seh- und Hörgewohnheiten und sogar in der Frage, mit wem sie etwas ansehen.
Während beispielsweise mehr als 95 % aller Kinder (2-17 Jahre) es vorziehen, mehr als 20 Stunden pro Woche traditionell fernzusehen - wobei hispanische Kinder im Durchschnitt etwa eine halbe Stunde mehr fernsehen -, ergab die Analyse, dass ältere Kinder und Jugendliche häufiger am Computer online sind: Etwa 29 % der 14- bis 17-jährigen Jugendlichen waren im März 2014 mindestens eine Minute lang per Computer online.
Und je weiter die Kinder in der Altersgruppe der 2-17-Jährigen fortschreiten, desto unabhängiger werden sie. Hinzu kommt, dass die Häufigkeit des gemeinsamen Anschauens auf vielen Plattformen abnimmt.
Beim herkömmlichen Fernsehen ergab die Analyse, dass 75 % der Kinder 2-4 gemeinsam mit einer anderen Person zu Hause fernsehen, aber dieser Prozentsatz nimmt mit zunehmendem Alter der Kinder stetig ab. Tatsächlich sehen nur 37 % der Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren gemeinsam mit einer anderen Person zu Hause fern.
Was die Gerätenutzung betrifft, so werden Tablets eher von jüngeren Kindern verwendet, die oft das Gerät einer anderen Person benutzen. Im Gegensatz dazu nutzen die meisten 12- bis 17-Jährigen ihr eigenes Smartphone. So nutzten beispielsweise 80 % der 14- bis 17-Jährigen im Jahr 2014 ein eigenes Smartphone, wobei die Nutzung sozialer Netzwerke einer der Hauptgründe für diese Nutzung war. Tatsächlich gaben 80 % der Befragten im Alter von 14 bis 17 Jahren mit einem eigenen Gerät an, auf ein soziales Netzwerk zuzugreifen, im Internet zu surfen oder Apps zu nutzen, und 90 % dieser Gruppe sahen sich Videos auf ihren Geräten an!
Aber es gibt nicht nur Unterschiede zwischen dem, was Kinder sehen. Sie gibt es auch bei dem, was sie hören.
Während die Radionutzung bei Kindern im Alter von 6 bis 11 Jahren und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren immer noch bei fast 90 % liegt, unterscheiden sich die Inhalte, die die beiden Gruppen hören, deutlich. Die Analyse ergab auch, dass das gemeinsame Hören weit verbreitet ist und Einfluss auf die Art der konsumierten Inhalte hat. Wenn Kinder zum Beispiel gemeinsam mit Erwachsenen Musik hören, verbringen sie 39 % ihrer Zeit mit den Formaten "Adult Contemporary" oder "Contemporary Hits". Ohne diesen Einfluss der Erwachsenen wird jedoch fast die Hälfte (47 %) der durchschnittlichen Viertelstunde der Kinder mit denselben Formaten verbracht.
Die Kenntnis der Vorlieben von Kindern in Bezug auf Inhalte und Gerätewahl kann Vermarktern und Programmierern helfen, den besten Weg für eine potenzielle Kapitalrendite zu finden und jüngere Verbraucher direkt zu erreichen. Wie kann ein Elternteil nein sagen, wenn ein Kleinkind nach einer Müslipackung, dem neuesten Spielzeug oder einem neuen Videospiel verlangt?
Methodik
Die Daten zum Medienkonsum über Fernsehen und Computer stammen aus dem Nielsen National People Meter (NPM) Panel und sind repräsentativ für die Alters-, Rassen- und ethnische Demografie der USA. Der Medienkonsum über mobile Geräte wurde über eine speziell entwickelte repräsentative Telefonumfrage in englischer und spanischer Sprache erhoben. Daten zum Radiokonsum wurden über das Nielsen Portable People (PPM) Panel erhoben. Alle Daten waren COPPA-konform und wurden mit Zustimmung der Eltern erhoben.